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21.03.2020 Kategorie: Gemeinde

Andacht in beängstigenden Zeiten

Der Engel Gottes lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.

Gott spricht: Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!«

Mit dieser Zusage Gottes aus dem Buch Josua 1,9 begrüße ich Sie zu einer kleinen Andacht. Angesichts der erschreckenden Bilder und Nachrichten aus Italien und Spanien und den auch bei uns schnell wachsenden Zahlen mit dem Coronavirus Infizierter, möchte ich auf diesem Weg eine kleine Andacht anbieten, für all diejenigen, denen im Augenblick das gemeinsame Beten und der Gottesdienst fehlt.

Die Gebete, Meditationen und Texte für diese Andacht habe ich in den letzten Tagen im Internet gefunden. Sie haben mich so angesprochen und bewegt, dass ich Sie nun mit Ihnen teilen möchte.

Gebet in der Corona-Krise

Guter Gott,
die Corona-Krise macht uns Angst.

Solch eine Situation hatten wir noch nie.
Auf der ganzen Welt werden Menschen deswegen krank.
Und wir, wir müssen jetzt möglichst zuhause bleiben und auf Abstand zueinander gehen, um die Ausbreitung des neuen Virus zu verlangsamen.
Wir bitten dich Gott: Steh uns bei in dieser Situation.
Sei bei den Kranken und den Risikopatienten und bei allen, die sich um sie kümmern.
Hilf uns, gelassen zu bleiben und verantwortungsbewusst zu leben.
Hilf uns, Solidarität zu zeigen mit denjenigen, die wir jetzt besonders schützen müssen.

Guter Gott,
lass diese Corona-Krise bald vorübergehen. Und schenke uns jetzt Mut und Zuversicht.
Amen.

(Gebet von Beate Hirt / Kirche im hr / aktualisiert v. Pf. J. Schubert)

Meditation zu Ps. 34,8

Der Engel Gottes  lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus. 

Engel. 
Sie lagern um uns herum.
Sie breiten ihre Flügel aus oder ihre Arme – je nach dem.
Sie schützen nicht vor dem Virus, aber vor der Angst.
Ja, das können sie – die Engel!
Uns die Angst nehmen.
Und die Panik vor dem, was uns beunruhigt.

Engel wiegen uns nicht in falscher Sicherheit.
Aber sie können die verängstigte Seele wiegen.
In ihren Armen oder Flügeln – je nach dem.
Im Moment reicht ein Engel nicht.
Da brauchen wir schon ein paar mehr.
Die Fülle der himmlischen Heerscharen,
wie damals - als Jesus geboren wurde - da waren sie alle da - die Engel. 
Und sie haben gesagt: Fürchtet euch nicht.
Denn sie fürchteten sich sehr – also die Hirten.

Und wir fürchten uns auch. 
Vor dem, was da alles auf uns zukommen könnte.
Oder was schon da ist.
Wir fürchten uns vor der Ungewissheit und vor dem,
was uns den Boden unter den Füßen wegzureißen droht.

Damals haben die Engel eine große Freude verkündet, 
die allem Volk widerfahren soll. 
Nämlich, dass der Heiland geboren sei.

Das klingt wie von einem anderen Stern. 
„Große Freude.“
Aber wieso sollte das nicht auch heute gelten? 
Ist Gott etwa nicht da, nur weil das Virus da ist?
Fürchtet euch nicht. 
Das will ich auch jetzt hören. 
Daran halte ich mich fest.

Mitten in der Angst – Freude.
Mitten in der Angst – ein Lächeln.
Mitten in der Angst – helfende Menschen.
Mitten in der Angst – Solidarität unter uns.

Das gibt es ja alles. 
Trotz Corona. Mancherorts auch gerade wegen Corona.
Mitten in der Angst, mitten in der Sorge – die Engel.
Sie schützen nicht vor dem Virus - das ist wohl so.
Aber es sind himmlischen Wesen, die uns Bodenhaftung geben können.

Ich will meine Augen öffnen und die Engel sehen.
Oder hören. Oder spüren.
In mir, hinter mir, neben mir.
Auch in den Menschen, denen ich begegne.
Jetzt halt etwas mehr auf Abstand oder per Telefon.
So geht es auch.
Gottes Engel lagern um uns her und helfen uns heraus.
Das glaube ich gewiss. Amen.

(Meditation von Doris Joachim)

Fürbittengebet

Jetzt, mein Gott, täten Engel gut.
An unserer Seite und um uns herum.
Denn wir brauchen Mut.
Und Phantasie.
Und Zuversicht.
Darum: Sende deine Engel.

Zu den Kranken vor allem.
Und zu den Besorgten.
Sende deine Engel zu denen, die anderen zu Engeln werden:
Ärztinnen und Pfleger,
Rettungskräfte und Arzthelferinnen,
alle, die nicht müde werden, anderen beizustehen.

Sende deine Engel zu den Verantwortlichen
in Gesundheitsämtern und Einrichtungen,
in Politik und Wirtschaft.
Und zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
auf der Suche nach Heilmitteln und Impfstoffen.

Sende deine Engel auch zu denen,
an die kaum jemand denkt – jetzt in der Zeit der Epidemie:
Die Menschen auf der Straße,
die Armen,
die Geflüchteten in den Lagern in Griechenland
und im türkisch-griechischen Grenzgebiet.

Jetzt, mein Gott, tun uns die Engel gut.
Du hast sie schon geschickt.
Sie sind ja da, um uns herum.
Hilf uns zu sehen, was trägt.
Was uns am Boden hält und mit dem Himmel verbindet,
mit dir, mein Gott.
Denn das ist’s, was hilft und tröstet.
Jetzt und in Ewigkeit. Amen.

(Fürbittengebet von Doris Joachim)

Vaterunser

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir 

und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich

und gebe dir Frieden. Amen

Ich wünsche Ihnen viele Kraft für die kommenden Tage.

Seien Sie mir Gott befohlen.

Ihr Pfarrer Jörg Schubert

Foto: Jens L. Heinrich / Wolfsburgbilder.de

Beitrag von Pf. Jörg Schubert